Kurzsichtigkeit frühzeitig erkennen
Die häufigste Augenerkrankung ist auch bei Kindern die Kurzsichtigkeit. Die Ursachen dafür sind noch immer nicht vollständig geklärt. Die Sehkraft von Kindern wird im Rahmen der vorgeschriebenen Augenuntersuchungen im Mutter-Kind-Pass (MUKI-Pass) regelmäßig überprüft. Wird der Refraktionsfehler frühzeitig erkannt, kann eine Verschlechterung der Myopie zumindest verlangsamt oder gar zum Stillstand gebracht werden.
Die Ursache von Kurzsichtigkeit bei Kindern
Bis zum Alter von acht Jahren sind Kinder zumeist weitsichtig, das ändert sich im Schulalter und Myopie tritt als Sehschwäche von Kindern häufiger auf.
Bemerkt wird sie meist, wenn die Kinder die Schrift auf die Tafel nur verschwommen wahrnehmen können. Für die Kurzsichtigkeit verantwortlich ist das Längenwachstum des Augapfels. Die Ursache dafür ist noch nicht endgültig geklärt. Bis zu einem gewissen Grad wird Vererbung dafür verantwortlich gemacht, aber auch Beschäftigungen in der Nähe wie das Lesen. Auch das Betrachten von Bildschirmen in geringer Entfernung, wie das bei Smartphones und Computer der Fall ist, sollen dieses Wachstum des Augapfels befeuern. Der dahinter liegende Mechanismus: Beim Fokussieren in kurzer Distanz entsteht auf den Randbereichen der Netzhaut ein unscharfes Bild. Durch stärkeres Längenwachstum versucht das Auge diese Unschärfe zu beheben.
Sind beide Elternteile kurzsichtig, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es auch die Kinder werden, auf das Sechsfache. Weitere Ursachen für die Kurzsichtigkeit bei Kindern zu finden, stehen im Zentrum von zahlreichen Forschungen. Die Ergebnisse der Studien an verschiedenen Universitäten sind einander ähnlich:
- So besagt die Sydney Myopia Study, dass Kinder, die meist im Nahbereich sahen und wenig im Freien waren, den höchsten Mittelwert der Fehlsichtigkeit hatten.
- Forscher in Taiwan kamen zum gleichen Schluss nach der Untersuchung der Auswirkungen unterschiedlicher Schulpausengestaltungen.
- In Dänemark wurde der Einfluss des Angebots an natürlichem Tageslicht über den Jahreslauf auf die Verschlechterung des Augenlichts der Kinder erforscht.
- Nach einer englischen Studie an 10.400 Kindern und Jugendlichen errechneten Forscher, dass jede Stunde, die die Kinder pro Woche zusätzlich im Freien verbrachten, das Risiko vermindert, eine Myopie zu entwickeln.