Digitaler Sehstress – ein Phänomen der digitalen Generation

Wer viel und häufig digitale Geräte verwendet, kennt auch die Folgen: müde und brennende Augen, Nackenverspannungen und Kopfschmerzen. Auch trockene Augen, die man auch „Office Eye Syndrom“, „Dry Eye Syndrom“ oder „Gamer Eye“ nennt, treten beim konzentrierten lidschlagarmen Blick auf Laptop und Co. vermehrt auf. Die Ursachen für diese Symptome sind schnell gefunden: häufige Blickwechsel zwischen nah und fern und Fokussieren auf unterschiedliche Entfernungen sind enorm anstrengend. Der Vorgang fällt mit zunehmendem Alter, genauer ab 30 Jahren, immer schwerer.

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Mit der richtigen Brille verschiedene Distanzen scharf sehen

Am Arbeitsplatz kann man sich mit einer Bildschirmbrille gut helfen. Sie ist für kurze und mittlere Distanzen optimiert und lässt Unterlagen, Monitor und Tastatur scharf erscheinen. Die Augen werden nicht überanstrengt und keine Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich drohen, da der gesamte Arbeitsbereich gut überblickt werden kann.
Eine ganz andere Herausforderung für die Augen von Brillenträgern ist der dynamische Blickwechsel zwischendurch nach unten auf das Smartphone oder die Smartwatch im Alltag, ohne dass der Kopf nachgezogen wird. Geht man auf der Straße, ist die Fixierung vieler Sehentfernungen zu berücksichtigen. Durch den unteren Brillenbereich wird während des Gehens vermehrt auf den Handyscreen geschaut, die Gehsteigkante muss aber auch im Blick bleiben und diese neue Blickverteilung sorgt dafür, dass die Brillenglasbereiche anders eingeteilt werden müssen. Die individuelle Einteilung der Bereiche wird mit zunehmendem Alter immer wichtiger, da das Auge die Adaptionsfähigkeit verliert. Die frühere klassische Einteilung in Einstärken- und Gleitsichtgläser wird durch die Bedürfnisse der Nutzung von digitalen Geräten und der Möglichkeit der Freiformtechnologie aufgeweicht. Bei der Herstellung dieser Gläser werden neben der Glasstärke auch der Augenabstand und Leseabstand berücksichtigt. Im Ergebnis bedeutet das im unteren Bereich der Gläser eine zusätzliche Nahwirkung. Im Bereich der Mittelsicht gibt es bei herkömmlichen Gleitsichtgläsern einen seitlich unscharfen Übergangsbereich, der durch die individuelle Anpassung und mathematische Berechnungen minimiert werden kann. Digitale Brillengläser werden so optimal auf die persönlichen Bedürfnisse des Trägers abgestimmt.

Entspiegelung und Co.

Entspiegelte Gläser minimieren Reflexionen und machen ermüdungsfreies Sehen möglich. Auch die richtige Beleuchtung ist für entspanntes Arbeiten wichtig. Die Grundvoraussetzung für angenehme Arbeitsplätze ist es, dass auf den Monitoren möglichst wenig Reflexionen auftreten. Wenn die Brillenfassung nicht sitzt, helfen auch die besten Gläser nichts. Lassen Sie sich von Ihrem Optiker eingehend beraten!

Tipps und Tricks für fitte Augen nicht nur für Bildschirmarbeiter

  • Beachten Sie die 3×20-Regel – alle 20 Minuten für 20 Sekunden ein Ziel in 20 m Entfernung scharf stellen.
  • Gegen trockene Augen helfen vermehrtes Blinzeln oder befeuchtende Augentropfen.
  • Auch der Aufenthalt im Freien wirkt trockenen Augen entgegen.
  • Machen Sie Übungen sowohl für die Augen, als auch den verspannten Nacken: Strecken Sie beide Arme nach oben, fixieren Sie die Daumen mit dem Blick und machen Sie jetzt mit den Armen einen Achter.
  • Schnelle Entlastung bringt auch Augenmassage: Die Nasenwurzel mit 2 Fingern einer Hand festhalten und mit dem Mittelfinger der anderen Hand die Stirn oberhalb massieren.
  • Zur Lockerung die Augen mit den Zeigefingerkuppen nach außen zu Schlitzen ziehen und dann mit den Augäpfeln rollen.
  • Halten Sie mindesten 40 cm Abstand zu den Geräten.
  • Gähnen Sie zwischendurch und strecken Sie sich.
  • Nutzen Sie die Pause für einen kleinen Spaziergang im Freien.
  • Überlegen Sie sich Phasen des Digital Detox, in denen Sie überhaupt auf digitale Devices verzichten.

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