So läuft ein Sehtest ab

Beim Sehtest überprüft man das Sehvermögen. Der Augenarzt oder Optiker kontrolliert bei Vorsorgeuntersuchungen, Führerscheinuntersuchungen oder wenn ein Verdacht auf eine Sehschwäche besteht die Sehstärke. Es gibt mehrere Testarten, um die Sehleistung zu überprüfen.

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1. Sehtest für den Visus (Sehschärfe)

Sehschärfe ist die Fähigkeit zwei Punkte aus einem bestimmten Abstand getrennt voneinander wahrzunehmen. Dabei werden mit Hilfe von unterschiedlich großen Figuren, Zahlen oder Buchstaben auf Sehtafeln Werte ermittelt. Der Wert 1 entspricht 100 %. Bei jungen Menschen kann er durchaus 1,6 erreichen, während bei älteren Menschen ein Wert von 0,6 möglich ist. Sehr häufig werden als Symbole bei der Testung Landoltringe verwendet. Das sind Ringe, die an einer Stelle offen sind, diese werden dem Getesteten verschieden groß und unterschiedlich gedreht gezeigt. Dieser muss dann angeben, in welche Richtung die Öffnung zeigt.

2. Sehtest mit dem Amsler Gitter

Dieser Sehtest dient zur Überprüfung, ob der Punkt des schärfsten Sehens der sogenannte gelbe Fleck (lat. Makula) unversehrt und gesund ist. Er ist ein wichtiger Test zur Früherkennung der Degeneration der Makula und stellt Ausfälle im Gesichtsfeld fest. Für den Test blickt man abwechselnd mit einem Auge auf ein gleichmäßiges, umgrenztes Gitterfeld mit einem schwarzen Punkt in der Mitte. Verwirft sich das Gitter oder sieht man es nur teilweise ist ein umgehender Augenarztbesuch dringend erforderlich.

3. Sehtest zur Farberkennung

Mit einem Farbsehtest werden Farbsehschwächen schnell ermittelt. Die häufigste Störung beim Farbensehen ist die Rot-Grün-Schwäche, eher selten tritt Blaublindheit auf. Angeborene Farbsinnstörungen fallen den Betroffenen lange nicht auf und äußern sich oft in einem Problem, nämlich Farbtöne auseinanderzuhalten. Treten derartige Störungen später auf, können sie ein Hinweis auf eine Augenerkrankung, wie Degenerationserscheinungen des Sehnervs und der Netzhaut, sein. Die angeborene Rot-Grün-Schwäche entsteht aufgrund eines genetischen Fehlers bei der Erzeugung von Opsin, das für die Bildung des Sehpigments in den Sehzellen wichtig ist. Die Ausprägung dieser Schwäche verändert sich nicht und ist auch nicht heilbar, wissenschaftlich belegt ist, dass Männer eher an dieser Farberkennungsschwäche leiden als Frauen.

Für die Teilnahme am Straßenverkehr ist es wichtig, dass man über diese Schwäche Bescheid weiß. Es gibt Brillen, die in der Lage sind, die Rot-Grün-Blindheit auszugleichen. Der Rot-Grün-Blindheitstest heißt Ishihara-Test. Dafür werden Farbtafeln verwendet, auf denen mit Farbpunkten in verschiedener Helligkeit auf grünem Hintergrund rote Ziffern abgebildet sind. Bei Farbsehschwäche erkennt der Betroffene falsche Zahlen, liegt beim Probanden Farbblindheit vor, kann er keine erkennen. Beim Farnsworth-Test wird das Ausmaß der Farbsinnstörung sowie auch Blau-Gelb Sehschwäche festgestellt. Dabei müssen Farbkärtchen verschiedener Farbnuancen in die richtige Reihenfolge gebracht werden.

4. Sehtest zur Bestimmung der Stärke der Fehlsichtigkeit

Wenn Sie Beschwerden beim Sehen haben und in der Nähe oder Ferne unscharf sehen, wird der Augenarzt oder Optiker die Refraktion, die Brechkraft des Auges, feststellen.
Die Untersuchung erfolgt in zwei Schritten:

    • Die objektive Refraktionsbestimmung: automatisierte Untersuchung mit einem computerunterstützen Auto-Refraktometer
    • Die subjektive Refraktionsbestimmung: Befragung des Getesteten und Messung mittels Messbrille oder eines Phoropters

Die objektive Refraktionsbestimmung

Bei der Untersuchung schaut der Betroffene in das Refraktometer und ein Muster wird auf den Augenhintergrund (Netzhaut) projiziert. Durch hinzugefügte Linsen kann der Optiker oder Augenarzt ermitteln, welche Korrektur notwendig ist, um das Muster genau auf den Fleck des schärfsten Sehens zu bündeln. Dieser Vorgang läuft heute schon vollautomatisch, daher spricht man oft vom Computersehtest.
Dieser Test stellt nur eine Voruntersuchung dar, da die Ergebnisse durch andere Faktoren beeinflusst werden können:

    • getrübte Augenlinse
    • enge Lidspalte
    • übermäßige Akkommodation
    • minimaler Pupillendurchmesser

Die subjektive Refraktionsbestimmung

Die Person, die untersucht wird, schaut auf eine Tafel, auf der Buchstaben und Zahlen in unterschiedlicher Größe aufgedruckt sind. Die Zeichen werden im Verlauf von oben nach unten immer kleiner. Der Optiker oder Augenarzt hält dann in systematischer Reihenfolge Korrekturgläser vor die Augen und fragt den Untersuchten immer wieder nach dem im Vergleich besseren Seherleben, solange bis das beste und angenehmste Ergebnis erzielt ist. Es wird zuerst ein Auge getestet und dann das andere. Zum Schluss wird das Sehergebnis mit der vorher festgestellten Korrektur beider Augen abgefragt.
Mit diesem Vorgang ist die Feststellung des Korrekturbedarfs bei Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung abgeschlossen.

Eine Testung Ihres Sehvermögens ist weder schmerzhaft noch besonders unangenehm. Zur Erhaltung Ihrer Augengesundheit, aber auch zur Unfallvermeidung sowie für mehr Lebensqualität ist gute Sicht das Um und Auf!

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