Die Wanderbrille

Das Must-have für jeden Gipfelstürmer

Kondition, Ausrüstung, Route und vielleicht noch eine Wanderkameradin oder Wanderkameraden, mehr braucht es zum Wandern nicht. Was jedoch viele am Weg zum Gipfel unterschätzen, ist die Kraft der Sonne. Die perfekte Wanderbrille muss dem Träger zusätzlich noch die Möglichkeit geben die Umgebung in jeder Wettersituation exakt wahrzunehmen, um seine Schritte sicher setzen zu können.

Schutz für die Augen auch im Hochgebirge

Das A und O jeder Wanderbrille oder Bergsportbrille ist der UV-Schutz. Ist die UV-Strahlung schon in der Ebene für die Augen schädlich nimmt sie pro 1000 m um 10 % zu, das zeigt: nie ohne guten UV-Schutz ins Gebirge. Beim Kauf der Brille immer auf einen Schutz von mindestens UV-400 achten. Ein Brillenglas mit diesem Schutz filtert jede Strahlung unter 400 Nanometer heraus. Diese kurzwellige elektromagnetische Strahlung ist sehr energiereich und kann Veränderungen in den Zellstrukturen der Linse und der Netzhaut (Retina) herbeiführen. Der UV-400 Schutzfilter ist unsichtbar, Brillengläser für jeden Zweck können damit versehen werden. Die UV-Strahlung ist im Sommer wesentlich höher als im Winter und zur Mittagszeit am höchsten unabhängig davon, ob der Himmel bewölkt ist.

Übrigens: Der in 4 Stufen angegebene Tönungsgrad hat nichts mit dem UV-Schutz zu tun, sondern gibt nur den Blendungsschutz an.

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Beschichtungen für klare Sicht und zum Blendschutz

    • Verspiegelte Brillengläser sind eher modische Spielerei als sie optischen Nutzen bieten. Das Gegenüber kann nicht erkennen, wohin man blickt. Eine sonstige optische Funktionalität, ausgenommen das Abfangen von Lichtreflexionen auf der Vorderseite, bietet die auf der Glasaußenseite aufgedampft farbige Beschichtung nicht. Sie ist meist in Gold oder Silber gehalten, der Beschichtungsgrad kann vom leichten Schimmer bis zur Vollverspiegelung reichen. Eine vollverspiegelte Vorderfläche kann im Hochgebirge eine zusätzliche Tönung bringen und hat auch nur im Bereich des Bergsteigens eine notwendige Anwendung.
    • Entspiegelte Gläser sind eines der Must-haves und das nicht nur beim Bergwandern. Nicht entspiegelte Brillengläser sind nicht nur für das Gegenüber unangenehm, weil es die Augen nicht sehen kann, sondern für den Brillenträger selbst, da es oft von der Rückfläche der Gläser zu Reflexionen kommt. Durch die Entspiegelung kommt mehr Licht durch, das sorgt nicht nur für natürliche farbgetreue Sicht, sondern auch für bessere Sehleistung in geschlossenen Räumen und in der Nacht. Die Augen ermüden bei der Computerarbeit mit entspiegelten Gläsern weit weniger schnell. Durch das Aufdampfen von mehreren dünnen Schichten Magnesiumfluorid auf die Brillengläser, werden bestimmte Lichtwellen blockiert. Je mehr Schichten, desto höher ist die Entspiegelungsstufe. Von leicht, normal bis zu super entspiegelt reicht dabei die Einteilung. Superentspiegelung ist für Vielfahrer und Bildschirmarbeiter die beste Wahl.
    • Polarisierende Gläser verhindern es, von der tiefstehenden Sonne oder von Lichtreflexionen von glatten Flächen wie Wasser, Sand, nassen Asphalt oder Schnee, geblendet zu werden. Diese Lichtreflexionen blenden nicht nur, sie vermindern auch das Kontrastsehen. Objekte in der Ferne und Einzelheiten der Landschaft werden mit polarisierten Gläsern um vieles besser wahrgenommen.
    • Spezielle Glas-Beschichtungen sorgen durch eine schmutzabweisende Schicht auf der Oberfläche für leichte Reinigung. Die Brillengläser werden dadurch so glatt, dass der Lotus-Effekt eintreten kann. Schmutz und Wasser perlen einfach ab, ohne Spuren zu hinterlassen.

Glasfarbe und Tönungsgrad für die Brille zum Wandern

Die Tönung der Wanderbrille dient als Blendschutz. Für den Aufenthalt in den Bergen sind Gläser der Kategorie 3, was eine Tönung von bis zu 92 % bedeutet, oder der Kategorie 4, mit einer Tönung bis zu 97 % für den Aufenthalt im hochalpinen Bereich, empfohlen. Spezielle Glasfarben unterstützen die best mögliche Sicht. Selbsttönende oder phototrope Gläser passen sich automatisch den Lichtverhältnissen an. Je nach Stärke der UV-Strahlung werden sie von selbst heller oder dunkler. Dieser Effekt entsteht durch eine chemisch-physikalische Reaktion von Stoffen, die den Gläsern zugefügt wurden. Je stärker die Sonneneinstrahlung desto dunkler werden die Gläser, um sich im Schatten wieder aufzuhellen. Die Verdunkelung kann bis zu 90 % erreichen und geschieht innerhalb von 15 bis 30 Sekunden. Die Aufhellung bei Wegfall der Sonneneinstrahlung dauert länger. Die mittlere Helligkeit besteht nach kurzer Zeit, vollständige Klarheit ist erst in etwa 10 Minuten erreicht.
Die Qualitätsunterschiede bei phototropen Gläsern sind sehr groß.

Die Wanderbrille soll das Auge auch vor Sonneneinstrahlung von der Seite her schützen und soll breite Bügel haben. Daneben soll sie natürlich perfekt sitzen, zu Ihrem Typ und zu der Art wie Sie wandern passen. Gebogene große Gläser bieten ein großes Gesichtsfeld.
Die Ansprüche sind für den Bergläufer andere als für den Genusswanderer, lassen Sie sich daher von Ihrem Optiker beraten. Er hat mit Sicherheit den perfekten optischen Wanderbegleiter für Sie.

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